Der heiße Draht zum Wunschjob: Das Telefoninterview
Der 10-Punkte-Plan für Ihr Telefoninterview!
Es fängt an mit einer Email in Ihrem Eingangsfach oder aber mit einem Anruf. Der Inhalt meist so:
Sehr geehrte Frau …, sehr geehrter Herr …,
vielen Dank für Ihr Interesse an einer Mitarbeit bei „DerperfekteArbeitsplatzfürmich“. Gerne würden wir in einem halbstündigen Telefonat mit Ihnen über unsere ausgeschriebene Stelle im Bereich „Wünschdirwas“ sprechen. Dazu schicke ich Ihnen den folgenden Terminvorschlag: Freitag, den 12.08.2020 um 09.30 Uhr. Bitte bestätigen Sie mir an diese E-Mail-Adresse, ob Sie den Termin wahrnehmen können.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr (vielleicht) neuer Arbeitgeber
Herzlichen Glückwunsch!
Ihre Bewerbung hat Aufmerksamkeit erregt. Und zwar soviel, dass ein Mitarbeiter aus der Personalabteilung sich mit Ihnen unterhalten möchte. Die erste Hürde im Verfahren um Ihre neue Stelle haben Sie genommen. Um an dieser zweiten nicht zu scheitern, bereite ich Sie in diesem Blog auf das vor, was Sie in einem Telefoninterview erwartet.
Wenig üblich sind übrigens unangekündigte Telefoninterviews. Und noch eine Randnotiz: Befinden Sie sich gerade in der Bewerbungsphase, verpassen Sie nicht, Ihren Text auf dem Anrufbeantworter und der Mobilbox Ihres Handys dieser Situation anzupassen. „Yoda“ von „Star Wars“ mag Ihre Freunde amüsieren, mit „Antwort hinterlassen du musst“, überzeugen Sie aber nicht unbedingt den Personalchef einer Firma – es sei denn, Sie bewerben sich in der Welt der Kreativen.
Zurück zum Telefoninterview und den zehn Punkten, in denen es sich nicht vom klassischen Vorstellungsgespräch unterscheidet:
- Informieren Sie sich über das Unternehmen, falls möglich auch mit Hilfe der sozialen Medien wie beispielsweise Xing, Linkedin, Twitter oder Facebook über Ihren Gesprächspartner.
- Freitagnachmittag ist kein guter Zeitpunkt für ein Gespräch. Die meisten Arbeitnehmer sind dann in Gedanken schon beim Wochenende. Sollte es möglich sein, versuchen Sie vorab die Dauer des Gesprächs herauszufinden.
- Sehen Sie noch einmal Ihre versandten Unterlagen durch. Prüfen Sie sie zum Beispiel auf Lücken oder heikle Fragen zu häufigen Arbeitsplatzwechseln – sollten Sie das noch nicht getan haben. Bereiten Sie gut vor, warum Sie jetzt von einem Arbeitgeber zum anderen wechseln möchten – oder warum Sie aus der Arbeitslosigkeit genau diesen Arbeitsplatz möchten. Übrigens: Eine Schmährede über Ihren früheren Arbeitgeber verbietet schon der Anstand.
- Bereiten Sie Ihren Lebenslauf, Ihren beruflichen Werdegang als kurze mündliche Präsentation Üben Sie diese ein bis drei Mal laut vor dem Termin. Am besten haben Sie auch die Ausschreibung der Stelle vorliegen um darauf eingehen zu können.
- Eine kurze Vorbereitung der Punkte, warum genau Sie auf diese Stelle passen, formulieren Sie Ihre Stärken, Erfahrungen und Kompetenzen.
- Halten Sie Notizblock und Stift bereit.
- Falls es Ihnen hilft: Ziehen Sie Bürokleidung an
- Notieren Sie vorab eigene Fragen, die Sie stellen möchten. Die Frage nach dem 13. Monatsgehalt oder der Anzahl der Urlaubstage sollte dabei nicht im Vordergrund stehen.
- Vergessen Sie nicht zu Anfang und Ende des Gesprächs: Ein wenig Smalltalk entspannt auch Sie, ebenso einfach mal zu lächeln oder zu lachen und sitzen Sie aufrecht. Ihrer Stimme ist das anzuhören und Sie wirken sympathischer.
- Ein Telefonat geht im Schnitt zwischen 30 und 60 Minuten und ist meist die Vorstufe zur Einladung ins Vorstellungsgespräch oder auf das Treffen mit dem zukünftigen Vorgesetzten.
Eine Kundin von mir erzählte einmal, dass Sie in einem Telefoninterview von einer falschen Situation ausging: Sie glaubte, das Gespräch allein mit einem Mitarbeiter aus der Personalabteilung zu führen. Während des Gesprächs allerdings wurde ihr durch Rückkopplung von Geräuschen klar: Sie war auf Lautsprecher gestellt und es befanden sich noch mehr Personen am anderen Ende der Leitung. Das führte bei ihr zu einer großen Verunsicherung und bestimmte den Gesprächsverlauf negativ.
In Ihrem Telefongespräch befinden Sie sich bereits in einer Prüfungs- und Bewerbungssituation befinden. Sie hinterlassen einen ersten Eindruck, der oftmals für das weitere Vorgehen im Bewerbungsverfahren entscheidend ist. Dementsprechend sollte Ihre Vorbereitung sein und jetzt bleibt mir nur noch Ihnen viel Erfolg beim Telefonieren zu wünschen.
Sie möchten noch mehr zu Telefoninterviews und den Menschen dahinter wissen? Und mehr darüber, welcher Kulturwandel in Personalabteilungen stattfindet bei der Suche nach jungen Fachkräften. Dann verpassen Sie auf keinen Fall mein Interview mit der Personalreferentin Petra Johannkemper von der Firma Schüco aus Bielefeld.
Tags:Bewerbung, Bewerbungsgespräch, Kommunikation, Telefoninterview
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Kommentare (2)
Pinball ACE
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Ob wir nun vorwiegend mit dem Kopf arbeiten oder eher mit den Händen oder vielleicht auch beides — eins ist klar: „Durch jederlei Mühe ergibt sich ein Vorteil“. Wir müssen uns selbst bemühen, unseren Lebensunterhalt ehrlich zu finanzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, ist Arbeit das richtige Mittel. Und wir möchten unsere Verpflichtungen ja auch gern nachkommen, das ist doch Ehrensache. Wenn wir für uns selbst sorgen können, haben wirklich was geschafft. Und wenn wir bezahlen können, was wir zum Leben brauchen, hat die Arbeit ihren Zweck erfüllt. Außerdem tut es dem Selbstwertgefühl gut, etwas zu leisten. Und es ist, wie es ist: Arbeit ist nun mal Arbeit und damit anstrengend. Wenn wir aber die Disziplin aufbringen, auch an öden oder schwierigen Arbeiten dranzubleiben, gibt uns das ein gutes Gefühl. Um an der Arbeit Freude zu finden, ist der richtige Blickwinkel wichtig, nämlich, sich immer darauf zu konzentrieren, wie wir etwas wirklich gut machen. Denken wir über Fragen nach wie:
Wieso ist diese Arbeit eigentlich nötig?
Was wäre, wenn sie niemand machen würde?
Oder wenn nur halbe Arbeit geleistet würde?
Was wird durch meine Arbeit alles Gutes bewirkt?
Gerade die letzte Frage ist besonders wichtig, denn Arbeit macht uns dann am zufriedensten, wenn wir sehen, dass andere davon profitieren. Liefern wir nicht nur Mindestmaß ab, sondern machen wir unsere Tätigkeit noch schneller oder besser , als erwartet, oder machen wir selbst die Feinheiten so richtig gut. Das ist dann die Extrameile.
Was ist jedoch, wenn Dein Arbeitsplatz völlig verschwunden ist?Für Leute, die das Alter von 50 Jahren erreicht haben, ist es alles andere als einfach, Arbeit zu finden.
Frage: »Gibt es irgendeinen Grund, prahlerische Personen zu beneiden, die im Leben anscheinend bestens zurechtkommen?«
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Cornelia Bohlen
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Sehr gute Fragen und auch Ergänzungen. Ich danke Ihnen für diese Anmerkungen.
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